Eigentumsquote in Österreich rückläufig
Eine neue Statistik belegt, dass Menschen immer länger zur Miete wohnen und wenn Eigentum gekauft wird, so handelt es sich zunehmend um Wohnungen statt Häuser. Woran liegt das und welche Auswirkungen gibt es für den Immobilienmarkt?
Unfreiwillige Lösung: Miete
Jahr für Jahr gibt es Erhebungen dazu, wie Österreicherinnen und Österreicher am liebsten wohnen wollten. Das Ergebnis zeigt konstant, dass ein Einfamilienhaus, von dem aus die nächste Großstadt gut erreichbar ist, weiterhin der Wohntraum hierzulande ist.
Zur Miete zu wohnen, ist also nicht die gewünschte Wohnform der meisten Menschen in Österreich. Und doch stieg der Anteil jener, die ein Haus oder eine Wohnung mieten, zuletzt deutlich. Konkret ist dieser Trend seit 2022 zu beachten, da damals die KIM-Verordnung in Kraft trat. Sie erschwerte bekanntlich die Kreditvergabe. Inflation und höhere Kreditzinsen taten das Übrige, sodass Eigentum wesentlich schwieriger leistbar wurde als zuvor.
Die naheliegende Konsequenz: Menschen müssen länger sparen, bis Eigentum leistbar wird. Daher bleiben sie in ihren Mietwohnungen. Gleichzeitig steigen die Mieten, da weniger Mietwohnungen frei werden und somit weniger Wohnungen verfügbar sind. Manche Menschen müssen jedoch in eine größere Wohnung ziehen, etwa, weil Nachwuchs erwartet wird. Dann bleibt nichts anderes übrig, als für die Miete tiefer in die Tasche zu greifen. Dadurch wird das Ansparen des nötigen Eigenkapitals für den Kauf erschwert – und so entsteht ein Teufelskreis, der nur schwer zu durchbrechen ist.
Eigentumsquote sinkt
Die Eigentumsquote ist auf unter 48 Prozent gesunken. Konkret bedeutet das, dass noch nie so viele Menschen in Österreich zur Miete gelebt haben, wie es derzeit der Fall ist. Wohnungseigentum lässt sich etwas einfacher erwerben als ein teureres Einfamilienhaus. Hier kommt die Kompromissbereitschaft ins Spiel. Denn statt weiter auf ein Haus zu sparen, werden verstärkt Wohnungen als Immobilie gekauft. Diesen Trend belegt Raiffeisen Research mit eindeutigen Zahlen, die im Frühjahr 2025 veröffentlicht wurden.
Klar ist jedoch auch, dass es sich dabei um Kompromisslösungen handelt. Es ist somit nicht auszuschließen, dass viele Besitzer von Eigentumswohnungen diese als Übergangslösung betrachten und weiter sparen, bis der Traum vom Einfamilienhaus doch noch realisiert werden kann. Sinkende Zinsen und die auslaufende KIM-Verordnung könnten dazu beitragen, dass sich schon in einigen Monaten wieder mehr Menschen für den Hauskauf oder die Errichtung eines Eigenheims entscheiden.
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