Stadt Wien verhängt drastische Airbnb-Strafen
Dass die Stadt Wien intensiv gegen unzulässig betriebene Kurzzeitwohnungen vorgeht, hat sie in den letzten Monaten bereits gezeigt. Doch nun folgen drastische Strafen, speziell im Gemeindebau.
Gemeindebau: Günstig Wohnen seit Jahrzehnten
Die Errichtung von Gemeindebauwohnungen half ursprünglich dabei, Obdachlosigkeit und unwürdige Wohnformen, insbesondere für Arbeiter, zurückzudrängen. Um die Lebensqualität zu verbessern, wurden günstige Wohnungen seitens der Stadt Wien errichtet. Ein Modell, das sich über Jahrzehnte so etabliert hat, dass es heute ein internationales Vorzeige-Modell ist – auch, wenn manche Wiener den Gemeindebau heute nicht mehr zu schätzen wissen.
Einige Mieter kamen auf die Idee, eine günstige Gemeindebauwohnung, die ihnen bei der Erfüllung eines dringenden Wohnbedürfnisses helfen soll, als Ferienwohnung zu vermieten. Dass Airbnb und Co. gerade im sozialen, geförderten Wohnbau nichts verloren haben, sollte auch ohne Jus-Studium klar sein.
Stadt Wien verhängt Sperren bei Missbrauch von Wohnraum
Doch was passiert, wenn eine Gemeindewohnung trotzdem illegal untervermietet wird, noch dazu touristisch? Über 70 Mietverträge wurden bereits aufgelöst, zusätzlich über 30 weitere Personen verwarnt. Die Betroffenen haben somit meistens nicht nur die günstige Gemeindebau-Wohnung verloren, sondern wurden zusätzlich lebenslang für die Wohnungsvergabe im Gemeindebau gesperrt. Über 70 Sperren wurden bereits verhängt.
Damit nicht genug, die Stadt hat angekündigt, zusätzlich auch noch den erzielten Gewinn einzufordern – denn mit günstigen, geförderten Wohnungen sollen Dritte nicht durch Untervermietung ein Nebeneinkommen genießen.
Wohnungen bei Airbnb: Baupolizei mit Vor-Ort-Kontrollen
Die Baupolizei geht derzeit gezielt gegen unerlaubte Ferienwohnungsnutzung vor. Zu diesem Zweck wird nicht nur online recherchiert, sondern es wird von Haus zu Haus gegangen und nach Auffälligkeiten Ausschau gehalten, etwa Schlüsselsafes. Diese Prüfungen erfolgen freilich nicht ausschließlich im Gemeindebau, sondern beispielsweise auch in Wohnzonen oder Gebäuden, zu denen Hinweise eingehen. So konnten kürzlich sogar zwei illegale Hotels ausgehoben werden und insgesamt sind bereits über 880 Anzeigen eingegangen, berichtet „Der Standard“.
Das Team der Baupolizei, das sich auf die Suche nach unerlaubten Kurzzeitwohnungen macht, besteht mittlerweile bereits aus neun Personen. Die Tatsache, dass selbst Gemeindewohnungen immer wieder an Touristen untervermietet werden, zeigt, wie wichtig es ist, dass die Stadt Wien nun entschieden gegen diese Entwicklungen vorgeht.
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