Quartal 1/2025: Österreichischer Immobilienmarkt hat Talsohle durchschritten
Kürzlich gab es gleich von mehreren Stellen neue Daten rund um den heimischen Immobilienmarkt. Die Statistik Austria publiziert allgemeine Informationen zu den aktuellen Immobilienpreisen im Jahresvergleich und „Der Standard“ sprach mit Zinshausexperten Eugen Otto über die Stabilisierung des Zinshausmarktes.
Häuserpreisindex im ersten Quartal 2025: Stabile Preissituation im Zeitvergleich
Während manche Immobilienpreis-Statistiken auf aktuellen Inseraten beruhen, gibt die Statistik Austria valide Informationen über tatsächliche Kaufpreisentwicklungen heraus. Diese gelten als genau, dafür kommen sie jedoch mit einiger Zeitverzögerung. Aktuell zeigen die Daten, dass sich die Preise für neuen Wohnraum im Jahr 2024 geringfügig erhöht haben. Gebrauchte Immobilien wurden hingegen geringfügig günstiger. Diese österreichweiten Daten zeigen ein Bild der Preisstabilisierung, wobei die Märkte regional unterschiedlich sind.
Denn speziell in Ostösterreich kam es zu einem deutlichen Preisanstieg von über sechs Prozent. Wien ist bei dieser Angabe herausgerechnet. In der Bundeshauptstadt lag die Preissteigerung bei vergleichsweise geringen zwei Prozent. Es verteuerte sich somit speziell das Wiener Umland, weniger hingegen Immobilien in der Stadt selbst.
Im Westen lag die durchschnittliche Preiserhöhung bei knapp unter fünf Prozent. Einen noch geringeren Wert weist der Süden Österreichs vor. Zu unterscheiden ist auch noch, ob es sich um Wohnungen oder Häuser handelt. Denn die Preisrückgänge waren 2024 primär auf Häuser zurückzuführen, während Preisanstiege in den meisten Bundesländern dem Wohnungsbau zu verdanken waren.
Zinshausmarkt stabilisiert sich im ersten Quartal 2025
Die aktuellen Daten der Statistik Austria sind auch im Zusammenhang mit aktuellen Informationen seitens des Zinshausexperten Otto Immobilien interessant. Über 800 Millionen Euro Transaktionsvolumen gab es im Jahr 2024 und die Preise liegen zwar deutlich unter dem Spitzen-Niveau von 2022, haben sich jedoch eindeutig stabilisiert. In manchen Bezirken ziehen die Quadratmeterpreise sogar bereits wieder spürbar an, etwa in Wien-Favoriten.
Zurückgeführt wird dieser Trend nicht nur auf die verbesserte Zinssituation, sondern auch auf die neuen Ertrags-Chancen, die es durch die zuvor gesunkenen Preise gibt. Die Sanierung und der einzelne Abverkauf von Altbauwohnungen wurde zuletzt wieder rentabler – nur logisch, dass somit die Nachfrage für Zinshäuser, die parifiziert und abverkauft werden können, steigt.
Erwähnenswert ist auch, dass sich die Transaktionsstruktur bei Zinshausverkäufen künftig ändern dürfte. Manch findige Immobilienunternehmer veräußerten in der Vergangenheit nicht die Liegenschaft selbst, sondern Anteile der GmbH, welcher die Immobilie gehörte. So konnten Gebühren umgangen werden, doch nun hat die neue Bundesregierung angekündigt, dieses Schlupfloch zu schließen.
Unsicherheit am Aktienmarkt
Aus Investment-Perspektive sind immer auch alternative Anlageformen beachtenswert. Gerade in den letzten Tagen sind Börsen weltweit auf Achterbahn-Fahrt, während Gold, bekannt als sicherer Hafen für Anleger, immer wieder neue Rekordwerte erzielt. Sollte sich diese enorme Verunsicherung am Weltmarkt fortsetzen, so könnten diese Umstände zusätzlich dazu beitragen, dass Anleger wieder vermehrt Immobilien kaufen.
Grafik: Statistik Austria
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