Jetzt neu: ohne-makler startet in Österreich! Mehr erfahren.
ohne-makler.at

Eigenjagd: Alternative für Jäger

Eigenjagd: Hirsche im eigenen Wald jagen

Jäger können sich eine Eigenjagd kaufen oder pachten. Was bedeutet das im Detail? Wir erklären den Begriff, die Besonderheiten und die mögliche Nutzung des so bezeichneten Areals.

Behördliche Anerkennung muss vorliegen

Bei einer Eigenjagd handelt es sich um eine zusammenhängende Fläche mit mindestens 115 Hektar (ha), für die der Eigentümer die Jagdrechte besitzt. Das Jagdrecht kann selbst ausgeübt werden, sofern der Eigentümer Jäger ist, oder sie kann verpachtet werden. Behördlich muss die Fläche als Eigenjagd anerkannt werden, damit diese so bezeichnet und genutzt werden darf.

Eigenjagd: Das sind die Besonderheiten

Die erste und wichtigste Besonderheit ist die beeindruckende Fläche, die vorhanden sein muss, damit es sich um eine Eigenjagd handelt. Dies ist gleichzeitig auch die Herausforderung: Denn über 100 Hektar müssen instand gehalten werden. Der Wert einer Eigenjagd ist deshalb besonders hoch, wenn es gut ausgebaute Forstwege gibt. Vorteilhaft ist auch, wenn möglichst wenig andere Menschen Ansprüche hinsichtlich der Fläche haben, etwa ein Wegerecht.

Andere wichtige Rechte können Weiderechte von Bauern aus der Umgebung sein. Diese dürfen dann, je nach Vereinbarung, ihr Vieh auf den Flächen weiden lassen. Dienstbarkeiten wie diese können einerseits vertraglich geregelt sein, korrekterweise sollten sie auch im Grundbuch aufscheinen. Dort sind sie im sogenannten „C-Blatt“ eingetragen.

Zusatznutzen von Eigenjagd-Flächen

Für den Wert ebenfalls entscheidend sind der vorhandene Wildbestand und die Qualität des Waldes. Dabei geht es darum, wie der Wald bislang gepflegt wurde, inwieweit es Schädlingsbefall gibt und welche Holzarten vorkommen. Gut erreichbare Waldflächen sind vorteilhaft, steile Hänge hingegen erschweren die Bewirtschaftung. Gerade auf Grund der gestiegenen Holzpreise ist eine Eigenjagd nicht nur beliebt, um der Leidenschaft des Jagens nachzugehen, sondern auch als Anlage bzw. für die Forstwirtschaft.

Viele Eigenjagden verfügen zudem über Hochstände, kleine Lagergebäude, Stadel oder sogar Jagdhütten, Waldhütten und Forsthäuser. Je nach Bestand und Zustand der Objekte erhöht sich der Preis der gesamten Liegenschaft entsprechend. Häufig ist eine Eigenjagd auch noch mit weiteren Flächen verbunden. Das können Wiesen oder Äcker sein, aber auch Fischteiche.

Wie teuer ist eine Eigenjagd in Österreich?

Zahlreiche Faktoren beeinflussen den Kaufpreis einer Eigenjagd in Österreich. Grundsätzlich gilt, dass alleine schon auf Grund der Fläche von über 100 Hektar ein Preis von unter einer Million Euro sehr unwahrscheinlich ist. Es sind kaum inserierte Eigenjagden zu finden, denn häufig wechseln sie diskret unter Liebhabern den Besitzer. Kaufpreise zwischen drei und fünf Millionen Euro sind dabei keine Seltenheit. Gibt es auch noch Gebäude, die mitverkauft werden, sind auch noch höhere Preise durchaus realisierbar.

Wer über das nötige Kleingeld verfügt, muss sich jedoch auch über die laufenden Kosten im Klaren sein. Der Wald muss intensiv bewirtschaftet werden, denn nur so kann zum Beispiel Schädlingsbefall verhindert werden. Die Erhaltung von Straßen und Wegen ist kosten- und zeitintensiv. Instandhaltungskosten fallen auch für die nötige Infrastruktur an – Geräte werden benötigt, Lager- und Einstellflächen müssen vorhanden sein, Futterstellen erhalten werden. Für eine Eigenjagd in Österreich ist somit sehr viel Kapital, Zeit und wohl auch Leidenschaft nötig.

Alternativen zur Eigenjagd

Die Jagd kann selbstverständlich auch in einer lokalen Gemeinschaft ausgeübt werden, auch wenn es sich dann um keine Eigenjagd handelt. Wer sich auch in der Forstwirtschaft betätigen will, kann bei Gemeinden ein kleines Kontingent erwerben oder einen eigenen Wald kaufen. Diese Flächen gibt es bereits für ein paar Euro pro Quadratmeter zu kaufen. Fischereirechte werden oftmals pro Jahr vergeben und sind als Pacht meist gut leistbar, wie beispielsweise die Konditionen der Verwaltung des bekannten Schloss Grafenegg zeigen. Wer nicht Millionen investieren möchte, aber trotzdem die Natur genießen will, hat somit auch preiswerte Optionen, um sich in Jagd, Fischerei und Forstwirtschaft auszuleben.


Veröffentlicht am 30.04.2025

Hinweis zu Rechtsthemen: Sämtliche Texte wurden aufwendig recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Wir können trotzdem keine Garantie für die Korrektheit, Aktualität oder Vollständigkeit der präsentieren Informationen gewähren. Bitte wenden Sie sich bei Rechts- und Steuerfragen stets an einen fachkundigen Anwalt oder Steuerberater.



Alle Themenbereiche

Suchfunktion

Immer informiert sein!

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht weitergegeben. Kein Spam-Versand. Sie können den Newsletter jederzeit abbestellen.

Hinweis

Die hier veröffentlichten Informationen sind gut recherchiert. Sie können aber trotz großer Sorgfalt lückenhaft, veraltet oder fehlerhaft sein und ersetzen keine individuelle Beratung durch zum Beispiel Steuerfachleute oder Anwälte. Bitte wenden Sie sich mit individuellen Fragen an entsprechende Fachleute.