Immobilien im Waldviertel immer begehrter
Das Waldviertel, im Nordwesten Niederösterreichs, ist seit jeher ein recht dynamischer Immobilienmarkt. Vor einem Jahrzehnt kämpfte die Region gegen Abwanderung, während der Covid19-Pandemie erlebte sie hingegen einen regelrechten Boom. Nun zieht der Markt wieder merklich an.
Warum ist das Waldviertel beliebt?
Vom Aufschwung berichten diverse Medien, basierend auf Informationen von Raiffeisen Immobilien bzw. APA. Doch woran liegt dieser neue Aufschwung?
Ein genereller Vorteil des Waldviertels ist die Höhenlage, die zu deutlich kühleren Temperaturen als in Wien führt. So manch leidgeplagter Wiener Dachgeschossbesitzer sehnt sich im Sommer nach den kühlen Nächten des Waldviertels. Gleichzeitig können mittlerweile viele Menschen zumindest teilweise von zuhause arbeiten. Tägliches Pendeln in die Wiener Innenstadt gehört damit der Geschichte an und ein paar Mal pro Woche den Weg auf sich nehmen ist doch deutlich einfacher. Selbstverständlich sind auch die moderaten Immobilienpreise ein bedeutender Faktor, doch dazu später mehr.
Unterschiede bei den Preisen
Regionale Unterschiede sind im Waldviertel besonders zu beachten. Im östlichen Waldviertel sind die Preise tendenziell höher. Nahezu auf dem Niveau Wiens sind sie in Krems an der Donau, deutlich günstiger in Horn. Die Wiener Stadtgrenze ist von hier aus in einer Stunde erreichbar. Die Infrastruktur, seien es Nahversorger oder Highspeed-Internet, ist hier einwandfrei gegeben.
Etwas anders sieht es weiter westlich aus. Bei Kleinstädten wie Zwettl oder auch im Thayatal ist zwar die regionale Infrastruktur vorhanden, die Anbindung nach Wien wird hier jedoch deutlich mühsamer. Tägliches Pendeln ist von Zwettl aus beispielsweise schwierig, die Fahrzeit liegt bei 1,5 Stunden bis zur Stadtgrenze. Was jedoch im westlichen Waldviertel jedenfalls vorteilhaft ist, sind die Ruhe, die leistbaren Preise und die schöne Landschaft.
Immobilienpreise im Waldviertel
Wer außerhalb der Bezirkshauptstädte Bauland kaufen möchte, ist laut Raiffeisen bereits mit durchschnittlich 24 Euro pro Quadratmeter im Geschäft. Hierbei ist anzumerken, dass die Nähe zur Wachau, zu Krems oder auch Horn zu wesentlich höheren Preisen führen kann. Besonders beliebt sind östliche Regionen, etwa um Langenlois, wo es schwierig ist, überhaupt Bauland zu bekommen.
In höheren, westlicheren Lagen sind niedrige Preise jedoch noch weit verbreitet. Doch hier kommt ein weiterer Aspekt ins Spiel: Raiffeisen Immobilien verweist darauf, dass zwar Nachfrage gegeben wäre, aber nur wenige Menschen ihre Immobilie im Waldviertel verkaufen möchten. „Der Standard“ erwähnt auch, dass die größte Gruppe der Zuzügler junge Menschen sind, die ihre Kinder lieber am Land aufwachsen sehen wollen.
Zukunftschancen für das Waldviertel
Insgesamt ergibt sich für das Waldviertel somit eine spannende Situation: Junge Menschen ziehen in die Region. Die Infrastruktur hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert und die Anbindung nach Wien, die im Osten ohnehin einigermaßen gut ist, spielt durch Homeoffice eine geringere Rolle.
Die steigenden Preise sind, verglichen mit dem direkten Wiener Speckgürtel, immer noch sehr moderat. So ist es naheliegend, dass Wohnraum im Nordwesten Niederösterreichs weiter an Beliebtheit gewinnt und auch die Preise künftig ansteigen werden. Die immer mühsamere Hitze in Wien wird ihren Teil dazu beitragen, dass die Sehnsucht nach etwas kühleren Temperaturen das Waldviertel zum noch interessanteren Wohnort werden lässt.
Hinweis zu Rechtsthemen: Sämtliche Texte wurden aufwendig recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Wir können trotzdem keine Garantie für die Korrektheit, Aktualität oder Vollständigkeit der präsentieren Informationen gewähren. Bitte wenden Sie sich bei Rechts- und Steuerfragen stets an einen fachkundigen Anwalt oder Steuerberater.
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